1200-1299


1200

Zu jener Zeit herrschen über unserem Gebiet die Grafen zu Diez. Sie sind die Nachfolger der Grafen des Niederlahngaues, ein fränkisches Grafengeschlecht. Der Niedergang der Grafen von Diez begann gegen Ende des 13. Jahrhunderts.

 Wappen der Grafen von Diez

1234

Der Montabaurer Burgmann Eberhard von Schönberg (Sconeberg / Sconeberch) entstammt einer Adelsfamilie, die auf einem Hof bei Möllingen ihren Sitz hatte und uns in Urkunden von 1234 bis 1480 begegnet. Im Jahre 1234 wurde Eberhard von Schönberg in einem Rechtsstreit, bei dem es um die Patronatsrechte an der Kirche zu Heftrich ging, als Zeuge genannt.

 

Der Hof Schönberg war dort, wo sich heute der neue Friedhof befindet, und stand von 1234 bis 1480 im Eigentum der Adelsfamilie von Schönberg, die hier ihren Wohnsitz hatte. In der Folgezeit gelangte der Hof nach mehrmaligem Besitzerwechsel im Jahre 1778 als Trierer Lehen an die Grafen Walderdorff. Von dem Schönberger Hof steht heute nur noch das ehemalige Wohnhaus.

 

Das ehemalige Wohnhaus des Schönberger Hofes

1244

Die Ortschaft Möllingen teilte sich früher in Nieder- und Obermöllingen. 1244 wird ein Geschlecht "von Millingen" (Mullingheim , Möllingen) erwähnt.

1253

Im Jahre 1253 wird erstmals der Name Kolpinheim (Kölbingen) genannt. In dem "Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien",

Band III vom Jahr 1212 bis 1260 sind unter der Rubrik " Edelherrn , Ritter, Burgmannen" im Jahre 1253 die Gebrüder Heinricus und Gerardus von Kolpinheim genannt.

 

In alten Urkunden findet man für Kölbingen auch die Bezeichnungen Kolpinkin, Colwyngen, 1261 Kolpinheim und Kulwingen.

1261

Im Jahre 1261 tritt wieder ein Ritter Gerhard von Kölbingen auf. Dieser besaß keine Burg; vielleicht einen festen, mit Mauern versehenen Hofsitz. Zu suchen ist dieser Hof oberhalb von Kölbingen nach Gershasen zu. Der Standort war auf der "Bergwies" (Flurname). Ganz in der Nähe ist heute noch eine Quelle. Aus dieser Zeit ist auch überliefert, dass das Adelsgeschlecht "Hilchen von Lorch" einen Hof zu Kölbingen hatte.

 

Eine weitere urkundliche Erwähnung eines Gerhard von Kölbingen finden wir als Unterzeichner eines Dokumentes:

"Ausgestellt am 4. November 1261 vor Dietrich, Abt des vorgenannten Klosters; Dietrich, Prior, Heinrich, Subprior, Dietrich von Wied, Johann und Wipert, Kanoniker zu Dietkirchen, Dietrich, Dekan in Salz, Gerhard von Kölbingen und Heinrich gen. Buzhamir von Weltersburg, Rittern und vielen andern. Siegel des Engelbert von Köln, Erzkanzlers in Italien, des Grafen Gottfried von Sayn und des Ausstellenden.“

 

Hier auf der Bergerwies muß der Hof des Ritter Gerhard von Kolpinheim  (Kölbigen) gestanden haben

1270

Im Jahre 1116 wird erstmals eine Burg Molsberg genannt. Die Herren von Molsberg besaßen in der Nachbarschaft nur ein paar Höfe in Hundsangen, Wallmerod, Niederzeuzheim, Meiningen (Kaden) und Wörsdorf (Guckheim) und die Marktgerichtsbarkeit im Geisenwald an der oberen Elb zu Schönberg, die Diether v. Molsberg 1270 gegen Graf Gerhard von Diez behaupten konnte.

 

Schon zur Zeit der Gauverfassung war den Einwohnern von Brandscheid, Kölbingen, Möllingen, Sainscheid, Kaden und Härtlingen ein 59070 Ruten großer Teil dieses Märkerwaldes ihres Bannes zur gemeinsamen, uneingeschränkten Nutzung übertragen worden. Obermärker waren die Herren von Molsberg. Diether von Molsberg konnte dieses Privileg im Jahre 1270 gegen den Grafen Gerhard von Diez, der dasselbe für sich beanspruchte, behaupten. Durch Giso von Molsberg erhielt das Waldgebiet um das Jahr 1300 den Namen "Gisowald", von dem die jetzige Bezeichnung "Geisenwald" abgeleitet ist.

 

 

1278

Nieders Adelsgeschlecht waren die wenig begüterten Scheleven von Heimbach (1234-1379) Als isenburgische Lehensleute begegen uns seit 1278 die Rost von Werse. Durch Heirat brachten sie Höfe zu Schönberg und Wörsdorf, Güter zu Heimbach und um Freusburg, später um Herschbach an sich und verschwanden erst Anfang des 16. Jahrhunderts aus dem Westerwald.