1400 - 1499


1420

In einer Erbauseinandersetzung vermittelte Erzbischof Otto von Trier am 2.7.1420 zwischen Graf Engelbert und Gottfried von Eppstein und bekam hierfür die Trierer Lehnshoheit über die Grafschaft Diez, also auch über Schönberg an der oberen Elb. Trier besaß zu diesem Zeitpunkt schon über Limburg das Reichslehen.

1426

In der Burgmannenschaft zu Idstein 1426/1427 finden wir so bekannte Namen wie von Schönborn, von Lindau, von Sonnenberg und von Hattenstein. Auch die Burgmannen von Kölbingen sind hier genannt. "Die von Kölbingen kamen aus Kölbingen bei Westerburg und waren Burgmannen in Idstein mit Besitz in Heftrich."

1437

In einer Urkunde, datiert vom 19. Juni 1437, tauchen ein Dietrich und Reinhard von Kölbingen, Landleute der Grafschaft Diez, auf. Als Siegler ist ein Rorich von Schönberg genannt. Ludwig von Ottenstein, Vogt zu Westerburg, tauscht die Hörige Junker Reinhards von Westerburg und Schaumburg, Henne Polis Tochter von Westerburg gegen Grete Thiele Schüßlers Tochter von Kölbingen, Hörige der  Grafen von Nassau und Herren von Eppstein. 

1439

1439 tritt ein Gerhard Schuppin von Schoenberg auf. Nachfolgende Urkunde, datiert vom 4. Dezember 1439, dokumentiert einen Vertrag zwischen  dem Erzbischof Jacob von Trier über die Belehnung mit einer Hube (altes deutsches Flächenmaß) Landes zu Niederbrechen als einem Burglehen zu Molsberg.

1450

In Elben (1417 Uff der Elben), einstmals ein stattliches Dorf entlang des Elbbachs, hatten die Nüssel von Möllingen um 1450 Gefälle (Abgabenrechte im Mittelalter) als Westerburger Lehen.

Von den Nüssel von Möllingen, die im 15. Jahrhundert noch zum Adel rechnen, gibt es um 1550 noch 18 Familien bäuerliche Erben verschiedenen Namens in Möllingen, Wölferlingen, Kölbingen, Dreifelden und Maxsain.

1455

Am 12. August 1455 wird in einer Urkunde ein Rorich Schuppin von Schoenberg genannt. In  dem nachfolgenden Dokument geht es wieder um ein Burglehen zu Molsberg.

1472

Reinhard von Westerburg-Schaumburg tauscht mit Cone von Reifenberg jun., Amtmann zu Molsberg westerburgische und trierische Leibeigene zu Heilberscheid und Schönberg aus.

Beurkundet am 10. März 1472

Frank Nüssel verkauft 1472 zwei Drittel des Obermöllinger Hofes an Hartmann von Biedenfeld. Ein Drittel geht an die bäuerlichen Einwohner

1474

Ein Conrad von Schönberg ist 1474 als Schultheiß von Salz eingesetzt.

1487

Die Familie von Brambach war eine besonders im Westerwald reich begüterte Familie, und der Schönberger Hof schon seit 1487 in ihrem Besitz. Das alte nassauische Geschlecht hatte weitere Besitzungen in Salz, Wörsdorf, Wanscheid, Hangenmeilingen und Weroth. Das Geschlecht erlosch mit Heinrich Ernst von Brambach im Jahre 1773.

 

Das Wappen der Adelsfamilie von Brambach.

 

Den Turnierkragen finden wir heute im Kölbinger Orts-wappen wieder.

Die Liebfrauenkirche bei Westerburg wird unter dem Namen „Kirche unserer lieben Frauen am  Reichenscheid“ seit 1487 erwähnt. Das hier befindliche wundertätige Marienbild erfreute sich eines so großen  Ansehens, dass man sogar aus den Niederlanden Prozessionen nach hier unternahm. Nach dem Einzug der Reformation in Westerburg wurde sich nicht mehr um das Gebäude gekümmert und es zerfiel zusehends und soll der Sage nach von den Schweden im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört worden sein. Die Kirche wurde auf Initiative von Pfarrer Buus aus Möllingen wieder errichtete. Die Liebfrauenkirche in Westerburg wird am 22. Oktober 1899 durch Bischof Dr. Dominikus Willi feierlich konsekriert. 

Das Marienbild der Kirche wurde eine Zeit lang in der evangelischen Kirche in Westerburg aufbewahrt und ging durch Schenkung in den Besitz der katholischen Gräfin von Westerburg über. Nach dem Tode der Gräfin wurde das Gnadenbild in der katholischen Kirche in Schönberg aufbewahrt. Eine spätere Klärung der Eigentumsverhältnisse führte zu einem längeren Rechtsstreit.

1494

Die Kirche zu Schönberg, ihr Baujahr lässt sich nicht mehr ermitteln, war früher eine Filialkirche der Mutterkirche zu Salz und wurde durch einen Kaplan versehen. Sie wird erstmals in einer Urkunde, datiert mit dem 15. August 1494, in einem Streit der Adligen Dietrich Hoiß und Gerhard von Schönborn über den Geisenwald und die Hafergülte zu Schönberg als Kapelle in Schönberg erwähnt.

 

(Photo: Ulrich Schlag)

Heutiges Aussehen der alten Pfarrkirche zu Schönberg bei Kölbingen