1700 - 1799


1712

Neuer Pfarrer in Schönberg ist Mathias Staubach.

1714

Chor und Kirchenschiff der Pfarrkirche in Schönberg mussten 1714 wegen Baufälligkeit abgebrochen und auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut werden. Durch diese Maßnahme erhält die Kirche die heutige Größe.

(Photo: Ulrich Schlag)

 Alte Pfarrkirche der Pfarrei Schönberg-Möllingen

( Aufgang von Möllingen her)

(Photo: Ulrich Schlag)

 Zum Gedenken an die Erneuerung der Kirche brachte man über dem Hauptportal eine Inschrift an:

„Zu Ehren der Mutter Gottes Maria - Schönberg - 1714“

(Photo: Ulrich Schlag)

 Innenraum der Alten Pfarrkirche im Ortsteil Schönberg in Kölbingen

1720

Der Taufstein in der Pfarrkirche stammt aus dem Jahr 1720 und ist mit einer Figur Johannes des Täufers verziert. Am Taufstein ist das Familienwappen der Adeligen "von Brambach" eingearbeitet.

(Photo: Ulrich Schlag)

1727

Der verstorbene Pfarrer Matheus Staubach erhält einen barocken Grabstein.

Übersetzung der lateinischen Inschrift auf dem Grabmal im Chor der Kirche in Schönberg:

"Im Jahre 1727: 30. April starb auf natürliche Weise

Reverentus Dom. und hochgelehrter

Herr Matheus Staubach

aus Herbstein Diözese Fulda

Pastor in Schönberg und Hahn

44 Jahre alt und 15 Jahre Pfarrer.

Er ruhe in Frieden!

Gedenke Mensch, dass du Staub bist

und zu Staub zurückkehren wirst.“

 

Von 1727 bis 1766 ist Matthias Hartmann Pfarrer in Kölbingen, später Landdekan.

1728

Seit der regelmäßigen Besetzung des Oberkirchspiels mit einem Geistlichen steht in Möllingen das Pfarrhaus. 1728 lässt Pfarrer Hartmann, wie die Pfarrchronik berichtet, wegen „persönlicher Gemächlichkeit“ neben dem Pfarrhof eine Kapelle errichten. Der Pfarrer benötigte die Kapelle, um dort werktags die Messe zu zelebrieren und das Allerheiligste für Versehgänge aufzubewahren. Der achteckige barocke Bau mit einer Doppelkuppel wurde dem Patron der Habsburger, St. Joseph, geweiht.

Die Kapelle hatte im 18. u. 19. Jahrhundert eine eigene Vermögensverwaltung und eine eigene Ausstattung an Silber und Paramenten für den Gottesdienst. Seit etwa 1900 stand die Kapelle leer.

1928 wurde sie in eine Gedächtniskapelle umgewandelt.

(Photo: Ulrich Schlag)

St. Josephs-Kapelle im Ortsteil Möllingen

1729

1729 bringt Neuleiningen den Hof Obermöllingen, der auch früher Westerburg gehört hatte, aber teilweise an bürgerliche und adelige Eigentümer gelangt war, ganz in seinen Besitz zurück. Er hatte jedoch ebenso wie der Hof Niedermöllingen, den Westerburg von 1748 bis 1805 besaß, nur geringe wirtschaftliche Bedeutung.

 

1735

Historische Quellen überliefern ein Schadensbeben (~M4.4) im nördlichen Westerwald, dessen Epizentrum nach neuesten Erkenntnissen an der Bad Marienberger Störungszone gelegen hat.

1740

1751

Die von Schönberg weit entfernte Ortschaft Himburg will sich von der Pfarrei Schönberg trennen und zu Weidenhahn wechseln. 1730 hatte sich Weidenhahn aus dem Hinterkirchspiel Meudt gelöst und eine eigene Pfarrei gegründet. Es kommt daher mit Landdekan und Pfarrer Hartmann zu einem großen Konflikt. Die Pfarrverlegung kann verhindert werden.

1763

Am 29. September 1763 verstirbt Kaplan Göbel.

Übersetzung der lateinischen Inschrift auf dem Grabmal im Chor der Kirche in Schönberg:

"Steh Wanderer und lies:

Hier ruht

R.D. Vasparius Göbel

Missionsapostel und hier Kaplan

geb. 26. Juni 1728 in Hirschbach,

gestorben 29. September 1763.

Er gründete 4 Heiligtümer in

Schönberg, Salz, Hahn und St. Josef,

bete um Ruhe und fröhliche

Auferstehung für ihn und geh hinweg

des Todes eingedenk für ihn"

1764

Den Hof Obermöllingen hatte 1764 der Reichsfreiherr Ludwig Hermann Brambach als westerburguisches Lehen inne. Das aus 52 Morgen Acker und 4 Morgen Wiese bestehende Hofland war in fünf "ganze" und zwei "halbe" Teile geteilt und auf 12 Jahre an Einwohner aus Möllingen und einem Bauern aus Brandscheid für 80 Florint jährlich und geringe Naturalabgaben verpachtet. Ein Teil des Landes lag wüst, weil angeblich der Boden schlecht war und die Mühen des Anrodens sich wegen der unrechtmäßigen Erweiterung der Pächterzahl während der Pachtzeit durch die Adeligen nicht lohnte.

 

Nach dem Aussterben der Adeligen von Brambach 1773 fällt das Lehen an das leiningische Gesamthaus zurück, und die Pachteinnahmen von vier Pächtern aus Möllingen, Brandscheid und Kölbingen fließen nun an beide Renteien zu Westerburg.

 

Der westerburgische Rentmeister Kramer veranlasst eine Schätzung der Güte des Ackerlandes, um eine Erhöhung des Pachtzinses durchzusetzen. Gegen eine zusätzliche Geldabgabe der Pächter wandelt die Herrschaft 1799 die Zeitpacht, mit der nach Ablauf der 6-Jahresfrist immer die Zahlung einer Vertragsabschlussgebühr und eine mögliche Pachterhöhung verbunden ist, in eine Erbleihe um.

 

Die Hofgebäude waren schon zu Anfang des Jahrhunderts nicht mehr vorhanden, da die adeligen Besitzer schon damals das Hofland nicht mehr an einen Beständer verpachtete, sondern parzellenweise vergeben hatten.

 

1766

Pfarrer Matthias Hartmann ist verstorben. Auch er erhält einen barocken Grabstein in der Kirche in Schönberg:

"I.M.I

Steh Wanderer!

Hier lies vom Los, betrauere aber nicht den Tod,

welchen er erhoffte, solang er lebt und er hat geglaubt,

bis das Schicksal fiel auf den angesehenen und gelehrten Herren,

Herrn MATHIAS HARTMANN

Pastor hier und in Hahn und zugleich Landdekan,

den ehrwürdigen, wachsamen, überaus würdigen;

er hat gesegnet an diesem Ort -

seine Arbeit fiel auf fruchtbaren Boden,

jedoch ohne Vorteil für ihn.

39 Jahre Priester, viereinhalb Dekan,

ein hervorragender Förderer

durch das Eintreten für die Landwirtschaft

der Erbauung der St. Josephskapelle,

bei Beschaffung kirchlicher Paramente -

wohlgemerkt auf eigene Kosten.

Er ging hinweg, starb jedoch nicht!

Im Jahre 1766, Monat Mai, 13. Tag,

Alter: 68

Priester: 44 Jahre

Er ist an einem Geschwür erstickt.

Wohlversehen mit dem Brauch der heiligen Kirche,

völlig ergeben trug er auf in Demut,

daß für ihn, den Sünder, gebetet würde,

Jedoch keine Totenfeiern abgehalten würden.

Seine Gebeine ruhen hier;

Sprich: er ruhe in Frieden. AMEN

Er wurde in frommer Weise beigesetzt

Von seinem Neffen und Nachfolger

MATHIAS HANNAPPEL“

1773

Freiherr Heinrich Ernst von Brambach verstirbt in Schönberg. Er war Besitzer des Schönberger Hofes. In der Kirche auf dem Schönberg wird er begraben. Die Witwe des Verstorbenen, Freifrau Maria Catharina von Brambach, geb. von Piesport ist die letzte ihrer Familie. Fünf Jahre später verkaufte sie den Hof. Die neuen Besitzer sind die Grafen von Walderdorf.

1775

Johann Christ Menges ist von 1775 - 1778 Heimberger der Unterzech Schönberg.

 

Die Pfarrschule in Schönberg versieht von 1775 bis 1785 Johann Peter Held.

1778

Johann Adam Schlag aus Kölbingen ist von 1778 bis 1792 Heimberger der Unterzech Schönberg.

 

 1778 kauft die verwitwete Maria Anna Gräfin von Walderdorff, die Schwägerin des Kurfürsten Johann Philipp von Walderdorff, das Hofgut Schönberg, den ehemals kurtrierischen Lehnshof, von der Freifrau Maria Catharina von Brambach, geb. von Piesport. Diese war die letzte ihrer Familie und Witwe des 1773 verstorbenen Freiherrn Heinrich Ernst von Brambach, der dort von 1695 bis 1773 wie schon sein Vater ab 1695 seinen Wohnsitz hatte. Er ist in der Kirche von Schönberg begraben. Noch heute gehört das Forsthaus mit dem dazugehörigen Land und den Waldungen zum Besitz der Familie von Walderdorff. Der Amtsverwalter Linz in Montabaur berichtete 1786, es sei kaum zu glauben, dass er (Heinrich Ernst von Brambach), der noch so vieles Vermögen bis an sein Ende besessen, sich auf seinem Hof in Schönberg in seiner elenden, mit Stroh gedeckten und höchstens einem mittelmäßigen Baurenhause gleichenden Wohnung sich habe begnügen können. Die Familie von Brambach war eine besonders im Westerwald reich begüterte Familie, und der Schönberger Hof schon seit 1487 in ihrem Besitz. Gräfin von Walderdorff wurde bei den Kaufverhandlungen durch den Walderdorff’schen Amtmann Schmitt vertreten.

Ab 1816 gehört das Hofgut Schönberg zu der Gemarkung Kölbingen.

Das heutige Forsthaus Schönberg war also wohl das Wohnhaus des Hofgutes und wurde nach dem Ankauf in den Folgejahren als Jäger- beziehungsweise Forsthaus genutzt. Den Akten kann keine Jahreszahl für die Erbauung entnommen werden. Von dort wurde der Wald in der Größe von 286 Hektar in den Gemeinden Kölbingen, Guckheim, Brandscheid, Elbingen, Härtlingen, Westerburg, Rothenbach, Sainscheid, Kaden, Ettinghausen und Hahn, den die Familie von Brambach in großen Teilen erworben hatte, bewirtschaftet, da in der frühen Zeit keine Bahn und kein Pkw zur Verfügung standen. Heute befindet sich die Verwaltung in Molsberg.

Mit dem Tod des gräflichen Försters Erwin Christl am 25. Juli 1966 endete der offizielle Dienstsitz in Schönberg. Seither wird das Haus an Privatpersonen vermietet. Im Jahr 2009 wurde das Forsthaus unter Denkmalschutz gestellt.

1780

Vom 25. bis 27. Februar 1780 erschüttern zahlreiche Erdstöße der Stärke 5 das Rheintal und den Westerwald

1782

Die Kapellengemeinde Hahn hatte seit 1714 einen eigenen Friedhof, beerdigte also nicht mehr nach Schönberg. 1726 erfolgte ein vergrößerter Neubau der Kirche, der heutigen alten Barockkirche.

Am 18. März 1774 wurde der Schönberger Pfarrer verpflichtet, dem Pfarrvikar in Hahn Unterhalt aus den Pfarreinkünften zu geben. Seit 1777 legte Hahn eigene Kirchenbücher an.

Der bisherige Kaplan in Hahn wurde dann mit einer Separationsurkunde vom 8. Dezember 1782 Pfarrer des selbstständigen Kirchspiels Hahn.

Zum neue Kirchspiel gehören neben Hahn noch Elbingen, Obersayn, Etzelbach und die Spießmühle.

Wie kam es zur Abspaltung?

Von alters her war das Gebiet der heutigen Pfarrei Kölbingen-Möllingen (bis 1943 Schönberg-Möllingen) Bestandteil der Mutterpfarrei Salz, wo bereits um die Mitte des 12. Jahrhunderts eine romanische Pfeilerbasilika erbaut und dem Kirchenpatron "St. Adelphus" geweiht wurde.

Wegen der Größe der Pfarrei und ihrer Vielzahl weit auseinander liegender Ortschaften und Höfe blieb damals eine gute seelsorgerische Betreuung der Gläubigen sehr beschwerlich. Um dem abzuhelfen, wurde schon sehr früh in Schönberg bei Kölbingen eine "Kaplaney" errichtet, die mit der Mutterpfarrei Salz jedoch eine kirchliche Einheit bildete.

Die Betreuung dieser Filialstelle oblag den in Salz wohnenden Pfarrvikaren so lange, bis sich um 1580 die heutigen Pfarreien Kölbingen-Möllingen und Hahn am See von Salz trennten. Mit dieser Regelung war man in Salz aber keineswegs einverstanden und so entstanden große Streitigkeiten zwischen Schönberg und der Mutterpfarrei, welche sieben Jahrzehnte bis zur endgültigen Selbstständigkeit von Schönberg-Möllingen dauerten.

Durch die erzbischöfliche Verordnung vom 27. Februar 1662 verfügte der Trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen (1652-1676) die Selbstständigkeit der Pfarrei Schönberg-Möllingen, deren Geistliche Herren sich von nun an "Pfarrer" nennen durften.

Bis zum Jahre 1718 war Hahn am See ebenfalls ein Filialort der Mutterpfarrei Salz. Dorthin musste ein nicht unbeträchtlicher "Zehnte" abgeliefert werden. Während dieser Zeit wurde in Hahn nur zeitweise Gottesdienst abgehalten.

Als nun die Pfarrei Schönberg-Möllingen die Lostrennung von Salz begehrte und erlangte, schloss sich der Zech Hahn dieser neuen Pfarrei aus eigener Wahl an. Hierdurch hatte Hahn den Vorteil, dass an jedem 3. Sonntag der Pfarrgottesdienst hier gefeiert werden konnte.

Aber noch keine 50 Jahre gemeinsamer Pfarrgemeinde mit Schönberg-Möllingen waren vergangen, als die Bürger von Hahn eine eigene Pfarrei begehrten, was nicht dem Willen des Pfarrers von Schönberg-Möllingen entsprach. Die Beweggründe für diese Ablehnung waren hauptsächlich materieller Natur, denn was für Schönberg-Möllingen verloren gegangen wäre, war nicht unbeachtlich und die Finanzen hätten nicht mehr gestimmt.

Jahrelang wurde um dieses Anliegen hart gekämpft, bis der Erzbischof von Trier Clemens Wenceslaus von Sachsen (letzter Kurfürst von Kurtrier) dem Streit im Jahr 1776 ein Ende bereitete, als er sich über die Ansichten und Bedenken des Pfarrers von Schönberg-Möllingen hinwegsetzte und den Hahner Zech zur Vikarstelle und 1782 (Separationsurkunde) zur Pfarrei erhob (Pfarrkirche St. Margaretha).

Der Abgabevertrag wurde am 3. Juli 1776 in Koblenz von einer Kommission der erzbischöflichen Verwaltung, dem Pfarrer von Schönberg-Möllingen und den Deputierten aus Hahn, Johann Wilhelm Assmann und Johann Gerhard Schaaf, geschlossen und unterzeichnet. In diesem Vertrag wurde festgelegt, dass ein Vikarius nach Hahn zu ernennen und zu bestellen sei dem jeweiligen Geistlichen Unterhalt nebst Wohnhaus mit Stall und Scheune, ein Garten, eine Wiese von 50 Ruten und ein halber Morgen Ackerland zugesichert werden muss.

Zum Zeichen der Verbundenheit der gegen die Mutterkirche Schönberg-Möllingen noch bestehenden Unterwerfung müssen sämtliche Ortschaften des Hahner Zechs alle Jahre zu Ostern, Pfingsten, Fronleichnam und Maria Himmelfahrt in der Pfarrkirche zu Schönberg dem Gottesdienst beiwohnen, wozu sie weiterhin als Pfarrgenossen in Recht und Pflicht verbunden blieben.

Den Entscheid der bischöflichen Behörde hinzunehmen, ist dem Pfarrer von Schönberg-Möllingen nicht leicht gefallen, wie aus der Chronik ersichtlich ist, aber der Bischof hatte entschieden und der Pfarrer musste gehorchen.

Zunächst übernahm Peter Geist aus Ahlbach (heute Limburg-Ahlbach) bei Hadamar, der zur Zeit der Lostrennung als Kaplan zu Schönberg tätig war, die Stelle des Vikariatsverwalters in Hahn. Er wurde im Jahr 1778 von Caspar Hannappel aus Wahnscheid abgelöst. Dieser war von 1778 bis 1782 Vikar und von 1782 bis 1796 Pfarrer in Hahn (wird in der Separationsurkunde erwähnt). Unter ihm wurde Hahn im Jahr 1782 zu Pfarrei erhoben und dies 1783 in Wallmerod publiziert.

1783

Die Pfarrschule erhält unter Pfarrer Hannappel einen kleinen Anbau.

 

Am 10. November 1783 verstirbt Pfarrer Mathias Hannappel.

Eine lateinische Inschrift auf einem Grabdenkmal im Chor der Kirche in Schönberg lautet:

 

"Im Jahre 1783, 10. November

starb fromm im Herrn der hochwürdige Herr,

MATHIAS HANNAPPEL

geboren im Jahre 1736 in Molsberg,

Neffe und Nachfolger des hochwürdigen Herrn

MATHIAS Hartmann

18 Jahre überaus eifriger Pfarrer in Schönberg und Hahn,

der den hochheiligen Meßopfern der hier zelebrierenden

Geistlichen und dem Gebete seiner Gemeinschaft empfohlen wird.

RIP“

1784

Pfarrer Caspar Molitor tritt am 24.Juni 1784 seine Stelle in Schönberg an.

1785

Von 1785 bis 1811 ist Johann Junk an der Pfarrschule Schönberg

1797

Unter dem Vorwand, der Weg der Kadener Kinder zur Hauptschule nach Schönberg sei zu beschwerlich, wollte die Gemeinde Kaden 1797 einen eigenen Schullehrer einstellen. Per Regierungs-Dekret durch das Amt Montabaur wurde dies den Kadenern untersagt und wurden angehalten, ihre schulpflichtigen Kinder weiterhin nach Schönberg zur Pfarrschule zu schicken.

1798

Am 23. Juni 1798 verstirbt Pfarrer Caspar Molitor.

 

1798, in einer Zeit des Umbruchs, kam der bislang bedeutendste Geistliche auf die Pfarrstelle nach Schönberg. Josef von Hommer (1760 - 1836), der erste Bischof des wiedergegründeten Bistums Trier, hat ein anschauliches Bild des Lebens in Schönberg um die Jahrhundertwende 1800 hinterlassen.

 

Ende des 18. Jahrhunderts begann sich die geistige Struktur, in der die Pfarrei Schönberg-Möllingen ent-standen war, grundlegend zu ändern. Die Französische Revolution vertrieb den Kurfürsten und Erzbischof von Trier und dann auch aus Koblenz. In Trier wurde ein französisches Bistum errichtet. Das Restbistum Trier wurde zunächst von Ehrenbreitstein und dann später von Limburg verwaltet. Eine über 1000 Jahre bestehende Ordnung wurde aufgehoben. In dieser Zeit versah Pfarrer Josef Hommer als Pfarrer die Pfarrei Schönberg. In den Wirren der Besetzung von Koblenz durch die Franzosen war er am 13. August 1798 auf die ruhige Pfarrei Schönberg versetzt worden.

 

Im Jahre 1802 war seine Zeit in Schönberg beendet und er ging nach Ehrenbreitstein. 1816 wurde er Generalvikar der rechtsrheinischen Diözese und 1824 der erste Bischof des 1821 neu errichteten Bistums Trier. Der ehemalige Pfarrer von Schönberg wurde zum bedeutendsten Wiederbegründer der Kirche nach der Säkularisation. Er schrieb 1828 rückblickend: " … ich muss in Wahrheit gestehen, dass die vier Jahre auf dem Westerwald die glücklichsten meines Lebens waren.