Kölbinger Anekdoten


Et kann sei ...

In Kölbingen, war Anfang der 50er und auch in den 60er Jahren Johann Jung Bürgermeister. Er war durch eine Kriegsverletzung beinamputiert und hatte meist einen Gehstock dabei.

 

Zu dieser Zeit wurde noch in Kölbingen die Gemeinde-Viehweide genutzt. Morgens kamen die Kühe aus ihren Ställen und wurden durch den Ort auf die Viehweide getrieben. Spät-nachmittags ging es in umgekehrter Richtung. Mit der Durchführung des Viehtriebs hatte die Gemeinde „Birk`s Klara“ betraut. Natürlich blieb es nicht aus, dass auf dem Weg durch Kölbingen einige Hinterlassenschaften der Kühe zu bewundern waren.

 

So geschah es an einem Kirmesmontag in Kölbingen. Die Kühe waren auf die Weide getrieben und vor der Gaststätte Klee lag auf der Straße eine prachtvolle „Hinterlassenschaft“. Als Bürgermeister Jung nach dem Frühschoppen nach Hause gehen wollte, gewahrte er den großen Kuhfladen. Wohl wissend um die Neugierde einiger Kölbinger machte er mit seinem Stock mehrere Kreise um den Kuhfladen und murmelte beschwörend einige Worte. Die Leute kamen näher um zu hören, was der Bürgermeister da sagte.

 

„Et kann sei – et kann ach net sei!“ hörten die Leute den Bürgermeister sagen. Ein Neugieriger traute sich zu fragen: „Wot kann sei un wot kann ach net sei?

 

Der Bürgermeister sagte darauf ernst:

„Et kann sei, det die Kou aus dem Ennerdorf oder aus dem Ewerdorf gekomme es.